300 Jahre Glaube, Geist und Macht: Eine Familiengeschichte
Gotthold Ephraim Lessing, Friedrich Nietzsche, Gottfried Benn, Albert Schweitzer, Gudrun Ensslin, Klaus Harpprecht oder Angela Merkel – der prominenten evangelischen Pfarrerskinder gibt es viele. Das protestantische Pfarrhaus selbst prägte die deutsche Geistesgeschichte wie kaum eine andere Institution.
Cord Aschenbrenner erzählt die Geschichte des Pfarrhauses am Beispiel der deutsch-baltischen Pastorenfamilie von Hoerschelmann, die über neun Generationen hinweg geradezu idealtypisch das Wirken und Walten zwischen Glauben, Macht und bürgerlichem Leben verkörpert.
Wer ein nuanciertes Bild des Protestantismus sucht, greife lieber zu Cord Aschenbrenners Geschichte des evangelischen Pfarrhauses. Man spürt, dass sie über viele Jahre hin sorgfältig recherchiert wurde. […]
Philipp Gessler
Deutschlandradio Kultur vom 02.05.2015
"Geschichte einer Pastoren-Dynastie – Abgrund Pfarrhaus"
[…] So ist der Spagat zwischen allgemeinem Anspruch – „das evangelische Pfarrhaus“ – und exemplarischer Darstellung – „eine Familiengeschichte“ – erstaunlich gut und lesenswert gelungen.
[…] Statt die Geschichte dieser Institution trocken aufzudröseln, zieht Aschenbrenner aus dem Knäuel der Geschichte einen Faden heraus: den Faden der deutsch-baltischen Pastorenfamilie Hoerschelmann. Und diesen spinnt er locker und unterhaltsam lesbar ab.(...) In Aschenbrenners Erzählung wird das evangelische Pfarrhaus als zugleich privater und öffentlicher Raum lebendig.
[...] entpuppt sich als höchst interessantes Lesebuch deutscher Geschichte, eingeschlossen der heute wieder so aktuellen Themen Flucht und Vertreibung. Äußerst lesenswert [...]
„Aschenbrenner gelingt es, anhand des Schicksals der Pastorendynastie Hoerschelmann sowohl die deutschbaltische Geschichte zur Zeit des Zarenreichs und der Republik Estland als auch die Kultur- und Sittengeschichte des Pfarrhauses in den letzten knapp 300 Jahren anschaulich und unterhaltsam lesbar zu vermitteln. Gerade an den Aufgaben eines Pfarrers, der deutschen Adeligen und wohlhabenden Bürgern ebenso gerecht werden wollte wie der estnischen Bevölkerung, werden die sozialen Unterschiede zwischen Deutschen und Esten sichtbar. In der Institution des Pfarrhauses spiegelt sich aber auch der Wandel von einer ständisch zu einer national geprägten Gesellschaft im Baltikum seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts wider.“
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